Chorionzottenbiopsie
Unter einer Chorionzottenbiopsie versteht man die Punktion der Plazenta, also des Mutterkuchens. Sie wird in ab der 12. SSW durchgeführt und ist damit die frühestmögliche invasive Untersuchungsmethode, zum Ausschluss von Chromosomenstörungen beim Ungeborenen.
Die aus dem Mutterkuchen (Plazenta) gewonnenen kindlichen Zellen werden in einer Kultur angezüchtet. Das Ergebnis der Chromosomenanalyse liegt nach 1 bis 2 Tagen (Kurzzeitkultur) bzw. nach 10 Tagen (Langzeitkultur) vor.
Indikationen zur Chorionzottenbiopsie sind:
- Auffälliger Befund im 1. Drittel der Schwangerschaft
- Erhöhtes Risiko nach Ersttrimesterscreening
- Bekannte familiäre Erkrankungen
- Wunsch der Patientin
Durchführung einer Chorionzottenbiopsie
Nach einer sorgfältigen Ultraschalluntersuchung wird eine dünne Hohlnadel (Außendurchmesser kleiner als 1 mm) unter ständiger Sichtkontrolle in die Plazenta geführt. Durch diese Nadel werden einige Gewebezellen entnommen. Die Punktion dauert meist nur ein bis zwei Minuten. Während des Eingriffs spüren die meisten Frauen ein Ziehen im Bauch.
Risiken
Die Risiken der Chorionzottenbiopsie sind mit denen der Fruchtwasseruntersuchung vergleichbar. Durch diesen Eingriff kann es z. B. zu einem vorzeitigen Blasensprung mit Fruchtwasserverlust kommen. Auch eine Infektion oder eine Blutung kann auftreten. Insgesamt ist das Risiko für eine Fehlgeburt statistisch gegenüber einer Fruchtwasseruntersuchung leicht höher und beträgt etwa 0,5%
